Gewappnet für den Aufschwung

Die Pandemie geht auch an SHW WM nicht spurlos vorbei. Doch das Unternehmen nutzt die Krise, um sich für die kommende wirtschaftliche Erholung zu rüsten. So stellt die Traditionsfirma die Weichen.

Die Werkzeugmaschinen-Branche leidet unter der Verunsicherung der Märkte durch die Corona-Pandemie. Weltweit üben sich die Kunden in Kaufzurückhaltung. „Nach außen halten wir engen Kontakt zu unseren Kunden. Somit können wir kurzfristigen Bedarf bei anziehender Konjunktur und steigender Nachfrage mit unseren SHW Maschinen schnell befriedigen. Gerade in Krisenzeiten ist dies enorm wichtig“, sagt Martin Greis, Geschäftsführer bei der SHW Werkzeugmaschinen GmbH (SHW WM).

In die Produktpalette wurde investiert: Entwicklungen bei den Baureihen PowerSpeed und UniSpeed sowie den SHW-Fräsköpfen habe man konsequent vorangetrieben, so Greis. „Parallel werden Themen des digitalen Wandels weiter aufgegriffen und neue Ideen entwickelt. Wir wollen weiterhin einer der modernsten Werkzeugmaschinenhersteller für die Großteilebearbeitung sein.“ Beispiele hierfür seien Investitionen in innovative CAD-Arbeitsplätze, um den modernen Anforderungen virtueller Maschinen oder im Vertrieb gerecht zu werden. Eine digitale Vertriebsplattform hilft beim Abwickeln von Projekten. „Der digitale Wandel hat bereits auf breiter Front in unser tägliches Arbeiten Einzug gehalten. Die Corona-Pandemie hat unsere Aktivitäten dabei enorm verstärkt“, erklärt er.

„Eure neue Start-up-Mentalität macht euch für die Zukunft bereit und womöglich einzigartig in der Branche“ – diese Aussage eines SHW WM-Kunden erfülle das Team um Martin Greis mit Stolz. „Das positive Kunden-Feedback gerade in der Corona-Krise bezüglich unserer Zuverlässigkeit, Reaktionsgeschwindigkeit, unserem Service und dem vorhandenen Know-how bestätigt uns in unserem eingeschlagenen Weg eines nachhaltigen Handelns“, sagt Martin Greis. Gerade in schwierigen Zeiten zeige sich die Bedeutung einer starken Marke „Made in Germany“. Neue Anlagen im Entwicklungsbereich sind in Planung und sollen rasch bis 2021 umgesetzt werden. Der Hauptstandort in Aalen-Wasseralfingen soll dadurch weiter gestärkt werden. „Ein kleines Digitalisierungs- und Entwicklungs-Hub soll die Zukunft des Unternehmens stärken helfen. Diesen seit der Übernahme nach der Insolvenz im September 2018 erfolgreich eingeschlagenen Weg wollen wir nicht verlassen“, versichert Martin Greis.

Wir wollen bereit sein, wenn die Märkte wieder anziehen.
Martin Greis, Geschäftsführer SHW WM

Die Folgen der Pandemie sind an SHW WM nicht spurlos vorübergegangen. Es gab eine deutlich zu spürende Delle bei der Auftragsabwicklung sowie beim Auftragseingang. Dennoch habe man mit dem Instrument Kurzarbeit bislang gut reagiert. Der moderate Einsatz von Kurzarbeit hat die finanzielle Stabilität in der Krisenzeit erhöht. „Wir wollen unsere qualifizierten Mitarbeiter an Bord halten und bereit sein, wenn die Märkte anziehen“, sagt Martin Greis. Zwischen Gesellschaftern, Geschäftsführung und Belegschaft wurde für 2020 ein Beschäftigungssicherungspakt geschlossen. Somit muss kein Mitarbeiter in diesem Jahr wegen der Corona-Krise das Haus verlassen. „Wir haben besonnen und in die Zukunft gerichtet nachhaltige Entscheidungen getroffen“, sagt der Geschäftsführer.

Die bereits vor der Corona-Krise begonnene Diversifizierung der Märkte trägt erste Früchte. Beispielsweise wurde Skandinavien als aussichtsreiche Region längst in den Fokus genommen. Dort werden künftig gute Marktchancen für die Produkte der Wasseralfinger Werkzeugmaschinenschmiede gesehen. „Der chinesische Markt läuft wieder an und in Nordamerika haben wir mit einem Kooperationspartner neue Verträge abgeschlossen“, erläutert Greis weiter. Deutschland, Österreich und die Schweiz bleiben jedoch wichtige Absatzmärkte.

Im September wollte SHW WM auf der Messe AMB in Stuttgart einen neuen Maschinentyp dem großen Publikum vorstellen. Die Messe wurde Ende Mai abgesagt. SHW WM verfolgt seine Präsentationspläne jedoch weiter: Der Bereich des Social Sellings wird gestärkt und in die virtuelle Präsenz beim Kunden wird noch stärker investiert. „Unser neuer Leiter der Elektrokonstruktion, der zum 1. Juli 2020 anfängt, kommt aus dem Bereich der Digitalisierung“, betont Greis. Die Weichen auf die Nach-Corona-Zeit sind bei SHW WM gestellt: „Wir blicken zuversichtlich und voller Energie in eine positivere Zukunft.“

© Wirtschaft Regional 08.07.2020 15:47

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